Gabriel Faurés Requiem in der Erlöserkirche am 3. November

Musikalischer Trost in Todestrauer

Die Begräbnismusik des französischen Komponisten Gabriel Fauré ist anders. Viele Totenmessen – man denke an Mozart oder Verdi – wühlen die Zuhörer auf, indem sie dem traditionellen Hymnus Dies Irae (Tag des Zornes) dramatisches Gewicht verleihen.
Doch genau darauf verzichtet Fauré vollkommen und ganz bewusst.
Nur eine einzige Zeile hat er aus dem Gerichtshymnus vertont und der Sopranistin unvergleichlich in den Mund gelegt: „Pie Jesu - Gütiger Jesus, Herr, gib ewige Ruhe.“
Gabriel Fauré (1845-1924) war im Jahr 1888 selbst betroffen. Gerade war sein Vater gestorben, auch den Tod der Mutter erwartete er. Er spürte, wie sehr das Sterben naher  Menschen erschüttern kann. Wenn die Hinterbliebenen dann zum kirchlichen Trauergottesdienst kommen, suchen sie Trost. Sie sehnen sich nach der Gewissheit, dass ihre  Verstorbenen in Gottes Frieden geborgen sind. Auf diese Sehnsucht geht Fauré ein. Er nimmt dem Tod den Stachel, er sieht ihn als Erlösung. Deshalb fügt er ausdrücklich das Gebet ein: „In Paradisum: ins Paradies mögen Engel dich geleiten.“ Tiefe Tröstung atmet diese Trauermesse. Und wird wohl gerade deshalb so sehr geliebt.
Eröffnet wird das Kirchenkonzert mit einer weiteren starken Trostmusik: Felix Mendelssohn Bartholdys Motette über den Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten.“ Not und Traurigkeit werden eingerahmt durch Vertrauen.
Neben der bis zu sechsstimmigen Kantorei wirken Solisten und Instrumente mit. Fauré hat sein Requiem ursprünglich für kleines Orchester gedacht und erst später eine  symphonische Version veröffentlicht. In der Erlöserkirche bringt Regina Doll-Veihelmann die Originalfassung.

Karten (15 Euro) für Sonntag, 3. Nov., um 19 Uhr gibt es im Pfarramt und im Weltladen Erding.